Die Begriffe Venture Capital und Private Equity werden häufig miteinander in Verbindung gebracht, vermischt, verwechselt oder synonym genutzt. Zwar gibt es gibt es durchaus Überschneidungen, doch sind die Unterschiede, insbesondere im Hinblick auf Risiko und Rendite für die Investoren, überaus wichtig. Deshalb wirft die Nordstein AG in diesem Blogbeitrag einen Blick auf die beiden Anlageformen.
Sowohl bei Venture Capital als auch bei Private Equity handelt es sich jeweils um eine nicht an geregelten Märkten handelbare Form des Beteiligungskapitals. Die Anleger stellen den Unternehmen durch ihre Investition haftendes Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Mittel zur Verfügung. Venture Capital, oder Wagniskapital, kann im weitesten Sinne zu Private Equity gezählt werden, darunter ist jedoch eine besondere Art von Private Equity zu verstehen. Die Unterschiede liegen unter anderem in der Art und Grösse der Zielunternehmen, im Zeitpunkt der Investition im Finanzierungszyklus und in den Eigenkapitalanteilen, die durch die Investition im Zielunternehmen erworben werden.
Differenzen und Ähnlichkeiten von Private Equity und Venture Capital
Die Herangehensweise an Private Equity- und Venture Capital-Investments ist häufig ähnlich: Gesucht werden Unternehmen mit ausgesprochen guten Wachstumsaussichten, die überdurchschnittliche Renditen versprechen. Dazu werden die potenziellen Zielunternehmen einer eingehenden Unternehmensprüfung unterzogen, um ihr Entwicklungspotenzial aufzudecken.
Bei Private Equity werden in der Regel die Investitionssummen mehrerer Anleger gebündelt, um mit dem gesammelten Kapital Unternehmensteile oder gegebenenfalls ein ganzes Unternehmen zu erwerben. Investitionsziel sind zumeist Mid- und Later-Stage-Ventures, die mit dem ausserbörslichen Eigenkapital Wachstumsziele finanzieren oder den Zeitraum bis zum Verkauf überbrücken sollen. Dabei werden die Private Equity-Beteiligungen für gewöhnlich nicht langfristig gehalten, vielmehr wird eine frühzeitig geplante Exit-Strategie angestrebt, um das Unternehmen beziehungsweise die Unternehmensanteile nach einigen Jahren erfolgreich zu verkaufen.
Während Private Equity in bereits etablierte Unternehmen investiert, deckt Venture Capital den Finanzbedarf von jungen Firmen in den frühesten Betriebsphasen. In der Regel ist diese Finanzierungsform eher mit Start-up-Unternehmen im Bereich der Hochtechnologie verbunden. Venture Capital wird auch als Wagniskapital bezeichnet, da die Investoren damit das Risiko übernehmen, neue Unternehmen mit den finanziellen Mitteln zu versorgen, um ihr Geschäftsmodell zu realisieren und die Produktion aufzunehmen.
Das Risiko macht den entscheidenden Unterschied
Wie der Name „Wagniskapital“ andeutet, handelt es sich bei Venture Capital also um Kapital, das besonders risikoreich angelegt wird. Klassische Investitionsobjekte für Private Equity hingehen sind gestandene, bereits solide Renditen erwirtschaftende Unternehmen, oft in traditionellen Branchen. Mit dem Kauf der Private-Equity-Beteiligung ist zudem meist die Absicht verbunden, die laufenden Einnahmen der Zielunternehmen beispielsweise durch Verbesserung der Effizienz und Optimierung der betrieblichen Abläufe zu steigern, um die Unternehmen abschliessend mit Gewinn verkaufen zu können. Aufgrund dieser Unterschiede ist das Anlagerisiko bei Venture Capital in der Regel deutlich höher als bei Private Equity-Investitionen.