Die Private Equity-Branche hat sich längst von ihrem früher gern bedienten Heuschrecken-Image befreien können. Vorurteile gegenüber Beteiligungsgesellschaften, die Unternehmen angeblich nur zu dem Zweck kaufen, sie aufzulösen und in Teilen für möglichst grossen Profit weiterzuverkaufen, haben sich als unhaltbar erwiesen. Das Gegenteil ist der Fall, denn eine derartige Vorgehensweise würde auch keinerlei Sinn ergeben: Private Equity-Investoren verfolgen die Absicht, die Zielunternehmen mit dem privaten Beteiligungskapital zu Wachstumszielen zu führen und weiterzuentwickeln, um den Wert des Unternehmens zu steigern und beim abschliessenden Exit Gewinne zu erzielen. Eine Firma nur in einzelne Segmente zu splitten, würde ihren Wert hingegen nicht steigern. Die Stärkung des Zielunternehmens liegt also voll und ganz im Interesse jedes Private Equity-Investors, denn der beim Exit erzielte Verkaufspreis und damit die Rendite des Investments hängt vom Zustand des zu verkaufenden Unternehmens ab.
Die zahlreichen mit Private Equity-Investitionen einhergehenden Positiveffekte werden nicht nur durch Erfahrungen von Vermittlern wie der Nordstein AG bestätigt, sondern auch von Studienergebnissen untermauert. So zeigt beispielsweise eine Untersuchung des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) die positive Entwicklung mit Beteiligungskapital finanzierter Unternehmen auf. Insbesondere ist das Private Equity-Investment für die Zielunternehmen mit einem deutlichen Wachstum des Umsatzes und der Anzahl der Beschäftigten verbunden.
Private Equity-Investitionen zahlen sich für Unternehmen in mehrfacher Hinsicht aus
Um herauszufinden, wie sich mittelständische Unternehmen nach dem Einstieg von Private Equity-Investoren entwickeln, wurden für die Studie des BVK die Jahresabschlusszahlen von knapp 100 Unternehmen, die zwischen 2014 und 2016 durch eine Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligung übernommen oder finanziert wurden, ausgewertet. Zeitraum der Analyse war das Jahr der Beteiligung beziehungsweise Übernahme selbst sowie die drei darauffolgenden Jahre. Die erhobenen Zahlen wurden denen einer Referenzgruppe zufällig ausgewählter und im Hinblick auf Mitarbeiteranzahl und Branche vergleichbarer Unternehmen ohne Beteiligungskapital gegenübergestellt.
Zu den zentralen Erkenntnissen der Studie zählt, dass sich die Unternehmen in den Jahren nach derPrivate Equity-Investition besonders bei wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, wie Umsatz und Beschäftigtenzahl, gegenüber der Vergleichsgruppe hervortun konnten. So stieg die Anzahl der Beschäftigten in den Unternehmen, die nicht mit Beteiligungskapital finanziert werden, über den Untersuchungszeitraum um 13 Prozent, während die Beschäftigtenzahl bei den Unternehmen der Kontrollgruppe so gut wie unverändert blieb.
Auch mit Blick auf das Umsatzwachstum entwickelten sich die Unternehmen mit Private Equity-Finanzierung deutlich besser als jene der Kontrollgruppe: Über die drei Jahre nach dem Einstieg des Investors stieg der Umsatz um gut 20 Prozent. Zwar konnten auch die Unternehmen der Referenzgruppe über diesen Zeitraum eine positive Umsatzentwicklung verzeichnen, diese lag mit einem Plus von 13 Prozent jedoch deutlich unter den Ergebnissen der Unternehmen, die von der Unterstützung durch Privatinvestoren profitiert hatten.