Private Equity-Investoren erhalten für ihr Investment, anders als beispielsweise Kreditgeber, keine Zins- oder Tilgungszahlungen. Die Rendite für die Investition erwartet den Anleger erst beim gewinnbringenden Verkauf der privaten Unternehmensbeteiligung. Die Investition erfolgt daher von Anfang an mit der Perspektive auf einen Ausstieg, der in der Regel nach einer Haltedauer von 5 bis 7 Jahren erfolgt. Bei diesem letzten Schritt einer Private Equity-Investition spricht man auch von einem Exit – und bei den unterschiedlichen für diesen Ausstieg gangbaren Wegen von Exit-Strategien. Die Nordstein AG zeigt in dieser Woche die gängigsten Exit-Strategien auf, die Private Equity-Investoren für ihren Ausstieg nutzen können.
Der passende Weg zum Ausstieg aus dem Private Equity-Investment
Zu einer der gebräuchlichsten und bekanntesten Exit-Strategien gehört der Börsengang (Going Public/Initial Public Offering/IPO). Hier wird Private Equity zu Public Equity, indem Aktien des Unternehmens über die Börse ausgegeben und so der Öffentlichkeit angeboten werden. Die Unternehmensbeteiligungen werden somit am organisierten Kapitalmarkt handelbar und der Investor kann seine Anteile in Form von börsengehandelten Aktien verkaufen. Ein Börsengang geht mit einigen Vorteilen einher: Nicht nur werden hier oft höhere Preise erzielt als bei anderen Ausstiegsvarianten, der Investor ist beim Verkauf über die Börse auch flexibler als bei Verhandlungen mit einzelnen Vertragspartnern. Zudem können auch Anteile im Bestand gehalten werden, um an der Wertsteigerung des Unternehmens nach dem IPO teilzuhaben. Ein Börsengang erfordert jedoch eine recht lange Vorlaufzeit und kommt eher für Unternehmen einer entsprechenden Grössenordnung infrage. Zudem weist die Nordstein AG auf die mit einem Initial Public Offering verbundenen Kosten hin. Basierend auf ihren langjährigen Erfahrungen empfiehlt sie daher, die Rentabilität dieser Exit-Strategie im Vorfeld sorgfältig abzuwägen.
Ein weiterer klassischer Ausstiegsweg besteht in einem sogenannten Buy Back, also dem Rückkauf der Private Equity-Beteiligung durch den ursprünglichen Eigentümer oder das Management des finanzierten Unternehmens. Ein klassisches Szenario für einen Buy Back findet sich der Erfahrung der Nordstein zufolge bei Familienunternehmen, die beispielsweise zur Überbrückung eines vorübergehenden Liquiditätsengpasses Anteile an einen externen Private Equity-Investoren veräussern. Mithilfe eines direkt beim Verkauf vereinbarten Rückkaufsrechtes wird so sichergestellt, dass die veräusserten Anteile nach Ablauf der vereinbarten Frist wieder in Familienbesitz übergehen können.
Neben dem Rückverkauf an den Verkäufer lassen sich Private Equity-Beteiligungen auch an interessierte Dritte weiterveräussern. Werden die Anteile an ein anderes Unternehmen verkauft, so spricht man von einem Trade Sale. Dies ist einer der beliebtesten Ausstiegswege für Private Equity-Fonds. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Anteile an einen anderen Private Equity-Investor oder eine PE-Gesellschaft zu verkaufen – in diesem Fall nennt sich die Exit-Strategie Secondary Purchase.
Foto von JESHOOTS.com von Pexels