39 Prozent der institutionellen Investoren haben ihre Allokation in Private Equity in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 erhöht. Insbesondere Staatsfonds setzen auf die Anlageklasse: Bei den Verwaltern staatlicher Anlagevermögen haben ganze 57 Prozent in der ersten Jahreshälfte ihr Engagement ausgeweitet. Das geht aus dem Investorenbericht für das erste Halbjahr 2023 von Private Equity International (PEI) hervor. Die Nordstein AG stellt die wichtigsten Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Bericht vor.
Fast 17 Prozent des Stiftungsvermögens im Schnitt in Private Equity investiert
Während unter den Staatsfonds der grösste Anteil von Anlegern zu finden ist, die ihre Private-Equity-Allokationen zuletzt aufgestockt haben, sind es die Stiftungen, die ihr Engagement am stärksten erhöht haben: Gegenüber dem Vorjahr haben sie mit einem Plus von 2,38 Prozentpunkten den grössten Anstieg zu verzeichnen. Auch was das durchschnittliche Engagement in Private Equity angeht, stehen wie bereits in den Vorjahren Stiftungen an der Spitze und sichern sich mit 16,73 Prozent des Gesamtvermögens die Erstplatzierung unter den institutionellen PE-Investoren. Zum Vergleich: Für die Gesamtheit der institutionellen Anleger lag die durchschnittliche PE-Allokation zum Stichtag 30. Juni 2023 bei 10 Prozent und damit um 1,32 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Stiftungen unterliegen in der Regel strengen Anlagerichtlinien, die sowohl den Erhalt des Stiftungskapitals als auch die Erfüllung des Stiftungszwecks mit den Erträgen sicherstellen sollen. Das starke Engagement von Stiftungen in Private Equity belegt aus Sicht der Nordstein AG die guten Erfahrungen, die diese institutionellen Anleger mit der Anlageklasse und ihren überdurchschnittlichen Renditen gemacht haben.
Immer mehr institutionelle Anleger engagieren sich in Private Equity
Nicht nur die Allokationen in Private Equity steigen, auch der Anteil der institutionellen Anleger, die sich in der Anlageklasse engagieren. So waren Mitte des Jahres 2023 47 Prozent der befragten Anleger in Private Equity investiert. Ein signifikanter Anstieg gegenüber den Vorjahreszahlen: Im Vorgängerbericht zum ersten Halbjahr 2022 lag die Quote noch bei 38 Prozent.
Ein Problem, mit dem es alle institutionellen Investoren in den vergangenen Monaten zu tun hatten, ist der sogenannte Nennereffekt, der zu Übergewichtung von privaten Anlageklassen wie Private Equity in institutionelle Portfolios führt. Die Nordstein AG hat das Phänomen des Nenner- oder Denominator-Effekts bereits in einem anderen Blogbeitrag etwas näher erläutert. Dem Investorenbericht von Private Equity International zufolge hatten Pensionsfonds am stärksten mit diesem Problem zu kämpfen: In dieser Anlegergruppe gab die Hälfte der Befragten an, in Private Equity überinvestiert zu sein.
Gesundheitswesen unter den beliebtesten Zielbranchen
Was die Zielbranchen für die Private-Equity-Investments angeht, erfreut sich seit Jahren der Technologie-, Medien- und Telekommunikations-Sektor der grössten Beliebtheit. Das hat sich auch im aktuellen Investorenbericht nicht geändert: Mit 57 Prozent waren die meisten teilnehmenden Institutionen in diesem Sektor investiert. Mit 44 Prozent folgt der Tätigkeitsschwerpunkt der Nordstein AG, das Gesundheitswesen, und teilt sich mit den Finanzdienstleistungen Platz 2 auf der Beliebtheitsskala. Konsumgüter belegen mit 36 Prozent den dritten Platz.
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