Alternative Anlageklassen haben für institutionelle Investoren in den vergangenen Jahren zunehmend an Stellenwert gewonnen. Erst kürzlich konnte die Nordstein AG beispielsweise über die Erfahrungen aus dem ersten Halbjahr 2023 berichten, in dem immer mehr institutionelle Anleger weltweit immer grössere Teile ihres Vermögens in Private Equity investierten. Eine Umfrage des Bundesverbands Alternative Investments e. V. (BAI) hat jetzt gezeigt, dass was auf globaler Ebene gilt, auch bei unseren deutschen Nachbarn zutrifft: Fast jedes institutionelle Portfolio in Deutschland beinhaltet mittlerweile alternative Investments.
Fast jeder institutionelle Investor setzt auf alternative Anlagen
Für seinen «Investor Survey 2023» hat der Bundesverband Alternative Investments 109 institutionelle Investoren aus ganz Deutschland befragt, die zusammen ein Anlagevermögen von 2,4 Billionen Euro verwalten. Das entspricht rund zwei Dritteln der institutionellen Anlegergelder in Deutschland. Und diese Mittel fliessen in grossem Massstab in alternative Anlagen: 95 Prozent der Befragten gaben an, in mindestens eine alternative Anlageklasse zu investieren. Somit haben nahezu alle institutionellen Investoren in Deutschland einen alternativen Anlagebaustein in ihrem Portfolio.
Dieses grosse Engagement in dem Anlagesegment basiert auf einer wachsenden Expertise auf dem Gebiet der alternativen Investments: 22 Prozent der Umfrageteilnehmer halten ihre Anlageverantwortlichen für Experten zum Thema alternative Anlagen, gleichzeitig schätzen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger ihr Team als Einsteiger ein.
Aus Sicht der Private-Equity-Boutique Nordstein AG spiegelt sich diese wachsende Erfahrung mit dem Anlagesegment auch in zunehmend stärker diversifizierten alternativen Investitionsstrategien wider: Knapp drei Viertel (74 Prozent) der institutionellen Anleger sind bereits in mindestens drei alternative Anlageklassen investiert, im Vergleich zum Vorjahr ist auch der Anteil jener gestiegen, deren Portfolio vier oder fünf verschiedene alternative Anlageklassen beinhaltet.
Dabei ist die Rendite weiterhin eines der stärksten Argumente für Investitionen in alternative Anlagen: Neben der Portfoliodiversifikation zählt für Anleger vor allem das gute Risiko-Rendite-Verhältnis zu den wichtigsten Gründen für alternative Investments.
Engagement an den Privatmärkten wächst
Auch, was die Zukunft angeht, zeigt der BAI-Investor Survey ein anhaltendes Interesse vonseiten der institutionellen Anleger: So gaben 46 Prozent der Befragten an, ihre Allokation in alternative Anlagen erhöhen zu wollen, während 45 Prozent planen, ihr derzeitiges Investitionsvolumen beizubehalten. Lediglich neun Prozent der institutionellen Investoren wollen ihr Engagement in Zukunft reduzieren.
Dieses steigende Interesse an den Privatmärkten lässt vor allem für Private Equity deutliche Kapitalzuflüsse erwarten. So haben 44 Prozent der befragten institutionellen Anleger vor, ihre Private-Equity-Investitionen zu erhöhen, 52 Prozent wollen ihre derzeitige Allokation beibehalten. Eine Reduzierung planen nur vier Prozent.
Nach Einschätzung der Nordstein AG dürfte dies mit den guten Erfahrungen der Anleger mit Private-Equity-Investments zusammenhängen: Bei der Frage, inwieweit ihre Investitionen in den letzten zwölf Monaten ihre Erwartungen erfüllt haben, zählte Private Equity neben Infrastrukturinvestitionen und Private Debt zu den drei Anlageklassen, welche die Erwartungen der Anleger übertroffen haben.
Photo by The Building Envelope on StockSnap