Welchen Einfluss hat das derzeitige Anlageumfeld mit seinen wirtschaftlichen Unsicherheiten und Rezessionsängsten auf das Geschäft mit alternativen Anlagen und die Investitionsstrategien der Branche? Dieser und anderen Fragen ist der «2024 Dynamo Frontline Insight Report» nachgegangen. Die Ergebnisse der zweiten Ausgabe des Jahresberichtes deuten auf eine Branche hin, die sich mit einem Strategiewandel an die veränderten Bedingungen anpasst. Die Nordstein AG stellt die wichtigsten Erfahrungen aus der Umfrage vor.
Fokus auf einzelne Anlageklassen wie Private Equity bleibt die Norm
Für den aktuellen «GP Survey» aus der Reihe der in vierteljährlichem Turnus veröffentlichten «Frontline Insight Reports» wurden Private-Equity-Firmen, Hedge-Fonds-Manager und andere Vermögensverwalter zu ihren Einstellungen, Prognosen und strategischen Plänen in Sachen alternative Anlagen befragt. Eine der zentralen Erkenntnisse besteht in der Tatsache, dass sich die Akteure am Markt der alternativen Anlagen bei ihren Plänen derzeit deutlich weniger von der finanziellen Volatilität beeinflussen lassen als noch vor einem Jahr: Während in der Vorgängerumfrage jeder dritte Umfrageteilnehmer angab, dass die wirtschaftliche Ungewissheit die Planung der bevorstehenden Fundraising-Aktivitäten erschwere, sank dieser Wert in der jüngsten Umfrage um elf Punkte.
Diese geminderte Sorge um die Entwicklung der Wirtschaft scheint sich auch in der Anlagestrategie widerzuspiegeln: Die grosse Mehrheit der Befragten plant, in absehbarer Zukunft mehr Kapital einzusetzen (43 Prozent) oder das aktuelle Niveau der Investitionen zumindest beizubehalten (52 Prozent). Interessant ist aus Sicht der Nordstein AG auch die Wahl der Anlageklassen, in die investiert werden soll: Zwei Drittel (66 Prozent) der Umfrageteilnehmer gaben an, ihre Investments weiterhin auf eine einzige Anlageklasse wie Private Equity oder Hedgefonds konzentrieren zu wollen. Lediglich etwas mehr als 25 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass ihre Strategie eine Streuung über mehrere Anlageklassen beinhalten wird.
Mehr alternative Anleger haben Europa im Blick
Eine weitere interessante Erfahrung aus dem Blick hinter die Kulissen des alternativen Anlagemarktes besteht in einem Wandel bei der geografischen Ausrichtung der Investments. Denn die diesjährige Umfrage unter Fondsmanagern und Vermögensverwaltern hat ein steigendes Interesse an Anlagechancen in Europa aufgedeckt. Während im Jahr 2023 nur etwas mehr als elf Prozent der Teilnehmer des «Dynamo Frontline Insight Reports» Europa als Hauptanlageziel ihrer Investments nannten, hat sich dieser Anteil in der diesjährigen Umfrage verdoppelt: 22 Prozent der Befragten gaben an, ihr Kapital vornehmlich auf dieser Seite des Atlantiks einsetzen zu wollen. Ein Trend, den die Nordstein AG nachvollziehen kann, fokussiert die Private-Equity-Boutique ihre Vermittlungstätigkeit doch ausschliesslich auf Beteiligungen an aussichtsreichen Unternehmen in der Schweiz. Ebenfalls ein wachsendes Anlegerinteresse hat der «Frontline Insight Report» in Asien ausgemacht: Der Anteil der Fondsmanager und Vermögensverwalter, die ihren geografischen Schwerpunkt auf Anlagechancen in Asien legten, ist von vier Prozent im vergangenen Jahr auf acht Prozent in der aktuellen Umfrage gestiegen.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay